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Out now: Unsere September-Ausgabe ist da!

Mit grosser Freude präsentiere ich Ihnen unsere September-Ausgabe, mit der wir die neue Saison einläuten. Eine Saison, die all jene feiert, die nicht ins Schema passen und gegen den Strom schwimmen.
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Unser Covergirl Alice Dellal zum Beispiel wurde 2011 von Karl Lagerfeld zum Gesicht von Chanel auserkoren, wohl wegen ihrer edgy Ausstrahlung und ihres einzigartigen Looks. Sie war das Gegenstück zu ihren auf Hochglanz polierten Vorgängerinnen und stand damals für etwas, was «anders» oder «anti» war. Ich glaube, das Konzept der Rebellin ist für Frauen überall auf der Welt heute ein wichtiger Impuls. Das Image von Dellal hat daher mehr Relevanz denn je. Blättern Sie auf Seite 80, um Alice in Aktion zu erleben. 

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Society-Damen haben schon immer widersprüchliche Gefühle ausgelöst. Vielleicht wegen ihrer Ambiguität, wegen ihrer Biografien, die sowohl grosse Stärke als auch extreme Zerbrechlichkeit aufscheinen lassen. Das entdecken wir in der Geschichte von Marguerite Baux, die anlässlich einer neu veröffentlichten Biografie über Peggy Guggenheim das unglückliche Leben dieser faszinierenden Kunstsammlerin nachzeichnet (S. 136). In ihrem Porträt wird diese Figur zur Heldin.

 

Während der Arbeit am neusten Heft fiel mir auf, dass die Sprache, mit der wir nicht traditionelle oder subversive Ideen beschreiben, häufig nicht mehr zutrifft. Eine Änderung zum Guten zeigt sich jedoch in der Offenheit und dem hohen Niveau, mit dem wir derzeit über einst tabuisierte Themen wie Sex in Zeiten des Internets oder den Konsum von Cannabis sprechen können. Besonders deutlich wird das auf Seite 58, wo uns die Autorin erläutert, wie das Inter- net eine neue Sprache für das Erleben von Sexualität erfindet. Auf Seite 144 erfahren wir, dass der Konsum von Cannabisöl in Kalifornien nicht am Rand der Gesellschaft stattfindet, sondern längst schon als chic gilt.

 

In einer Zeit des schnellen Wandels und der Ungewissheit wird deutlich, dass es parallel zum Aufstieg des Antiheldentums eine gesteigerte künstlerische Kreativität gibt, die alle Bereiche durchdringt. Die Herbst/Winter-Kollektionen 2018/19 zeigen sehr anschaulich, wie sich die Modewelt und ihre Akteure mit dem Weltgeschehen auseinandersetzen und darauf reagieren. Die Designer scheinen sich für eine von zwei massgeblichen Richtungen entschieden zu haben: für Eskapismus oder gar Dystopie – oder dafür, sich zu wehren, als Echo der Gegenkulturen früherer Jahrzehnte. Ob zornig oder schwarzseherisch, alle Designer stürzen sich mit der gleichen Verve in eine ungewisse Zukunft. In unserer Hotlist auf Seite 38 präsentieren wir die fünf heissesten und trag- barsten Trends der Saison. 

 

Belle rentrée! 

Livia Zafiriou

 

 

Image Credits: 
Fotografie Hunter & Gatti
Styling Christopher Maul
Uhr Omega

 

 

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