Zu Tisch mit Andy Warhol
Durch Yamina Benai
Warhol, ein aktiver Vertreter der Pop Art, begann seine berufliche Laufbahn in der Werbung mit einem schöpferischen Blick für die Kunst, bevor er seine Ästhetik von den Werbeikonen holte.
Seine seriellen Bilder wurden zu seinem Markenzeichen. Seit anfangs 1980 hatte sich Warhol mit einer Ausstellung von symbolträchtigen Werken befasst, nämlich La nascita di Venere von Boticelli. In Mailand, dem Entstehungsort des Originalwerkes, interpretierte Warhol das letzte Abendmal auf ungefähr hundert verschiedene Arten neu: Es übertraf den Anspruch des Auftraggebers, des Galeristen Alexander Iolas, an der Ausstellung im Palazzo delle Stelline. Foto, Polaroid, Gemälde im Siebdruck, Papier…ebenso viele Hilfsmittel, um ein symbolträchtiges Fresko der Kunstgeschichte und einfach der Geschichte wieder neu zu erfinden. Seine Bedeutung war so eindrücklich (religiös, sozial, kulturell).
Einen Monat nach Beginn der Ausstellung in Mailand starb Andy Warhol, der Gründer der «Factory», im Alter von 59 Jahren. Sein Tod verstärkte noch zusätzlich die Medienpräsenz an der Ausstellung, die als künstlerisches Manifest des produktiven Künstlers diente.
Eine gute Gelegenheit ist, dieses letzte Kunstwerk bei der Galerie Gagosian neu inszeniert in gewaltiger Grösse wiederzusehen. Es ist beinahe identisch mit dem Original (4,6 x 8,8 m).
ZU SEHEN
“Andy Warhol : Sixty Last Supper”,
Ausstellung mit der Unterstützung der Galerie Gagosian
Vom 24. März bis am 18. Mai,
Museo del Novecento, Via Marconi 1, Milan.