Che figo!
Nicht ganz einfach, diesen Ausdruck zu verdeutschen, er steht für den coolen, lässig-eleganten Mann, mit viel Selbstbewusstsein, ein bisschen Schalk und natürlich einem Gespür für Stil und Mode. Der Figo ist eine gewinnende Mischung aus galantem Halbmacho und Charmeur, mit guten Manieren, einem klitzekleinen Touch Rebell und einem nonchalanten, ungezwungenen Selbstverständnis. Ein Figo liebt das Leben und feiert es, nicht angestrengt und verbissen, sondern leicht und ungezwungen. Aber mit Stil. Immer und bei jeder Gelegenheit. Sollte so nicht auch der Umgang mit Wein gehandhabt werden, leicht, ungezwungen und mit charmantem Stil? Dabei sind aber Weingehabe und Weinwahl längst zu einem anspruchsvollen Lifestyletrend geworden, wo man sich profilieren muss, wenn man mitreden will. Also lieber schweigen, als das Risiko einer Blösse einzugehen. Nicht selten endet ein Abend im weintechnischen Spiessrutenlauf oder Fachsimpeln unter selbsternannten Experten. Wie macht man «bella figura» und wird zum Figo?
L’OFFICIEL HOMMES Schweiz hat einen gefragt, der es wissen muss: Gianni Vergani, seines Zeichens Weinfachmann und Spross der gleichnamigen Zürcher Traditionsfirma. Seit 126 Jahren hat sich der Betrieb ganz und gar dem Wein verschrieben. Vergani gehört zu den führenden Weinhäusern für italienischen Wein in der Schweiz und besticht durch herausragende Fachkompetenz für italienische Tropfen im Speziellen und italienische Grandezza im Allgemeinen. Gianni ist sozusagen ein Vergani-Figo und bereits in fünfter Generation «vinifiziert».
L’OFFICIEL HOMMES Schweiz: Gianni, was ist dir das Wichtigste beim Thema Wein?
Gianni Vergani: Wein soll Spass und Freude machen, soll Genuss bereiten. Wein ist Ausdruck von Lebensfreude. Und eigentlich gehört Wein begleitet: von lieben Menschen, etwas zu essen oder schönen Ereignissen. Oder allem zusammen. Deshalb sollte man nur trinken, was gefällt.
Was magst du nicht beim Thema Wein?
Ich finde es schade, wenn man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht und sich aus Angst vor Nichtwissen nicht an Weine getraut. Die Hemmschwellen sind stark gewachsen, irgendwie scheinen alle viel zu wissen, und niemand möchte sich blamieren. Und zum Schluss getraut man sich gar nicht mehr unverkrampft ans Thema Wein. Ich habe schon oft erlebt, dass Wein eher zu Tode diskutiert wurde als genussvoll getrunken.
Dein wichtigster Tipp?
Traue dir selbst und deinem Geschmack. Das hört sich simpel an, ist aber das Wichtigste überhaupt. Jeder hat eigene Vorlieben, und zu wissen, was man mag, ist die beste Grundlage. Warum nicht einfach mal ein Weinseminar besuchen oder bei einem Weinhändler vorbeischauen und dem eigenen Geschmack auf die Spur gehen? Dann merkt man schnell: Die kochen auch nur mit Wasser. Das wirklich Nötige lernt man schnell, um jederzeit beschreiben zu können, was man mag. So ist man im Restaurant oder beim Einkaufen immer gut beraten und somit auch gut bedient.
Wie beeindruckst du Gäste?
Ich bin ein Fan von Franciacorta. Der elegante Schaumwein aus Norditalien ist so etwas wie ein sicherer Wert und kann auch Champagner das Wasser reichen. Er passt zum Aperitivo genauso gut wie zu einem leichten Fischgang. Wenn man ihn dann noch im Rotweinglas ausschenkt, bietet man eine weitere Überraschung, das bauchige Glas lässt den Weincharakter nämlich spannend zur Geltung kommen. Und Schaumweine als Essensbegleiter sind noch immer ungewohnt, das gefällt den Gästen.
Das wird noch nicht alles sein. Was noch?
Wir lieben es, in der Familie zu einem Essen verschiedene Weine gleichzeitig aufzutischen und dann zu diskutieren, welche man mag und wie sie denn zum Gericht passen oder nicht. Das ist unverkrampft, gibt gute Gesprächsthemen und gleichzeitig kann man Verschiedenes ausprobieren. So werden auch einfache Gerichte zu einem spannenden Essen mit Unterhaltungswert.
Was ist ein sicherer Tipp für jeden Anlass?
Magnumflaschen. Wenn es sich nicht um ein Tête-à-Tête handelt, sind Magnumflaschen eigentlich immer imposant und elegant. Sie haben Stil und machen Eindruck. Auch unter dem Qualitätsaspekt hat eine Magnum eigentlich die optimale Grösse für Lagerweine.
Wie steht es mit Wein als Geschenk?
Wein ist eine gute Sache als Mitbringsel, gerade wenn man den Geschmack des Beschenkten kennt. Und man sollte zwei Flaschen verschenken, schliesslich kann es immer vorkommen, dass man in der Euphorie den mitgebrachten Wein gleich kredenzt und der Gast nichts Bleibendes hat. Im Frühling oder Sommer überrascht man gekonnt mit einem Spumante rosato. Und im Herbst und Winter liegt man mit einem Ripasso fast immer richtig, es gibt kaum jemanden, der ihn nicht mag. Natürlich nur, wenn man die Vorlieben des Gastgebers nicht genauer kennt. Ein besonders passendes Geschenk für viele Gelegenheiten ist eine gute Flasche Grappa. Das ist zwar kein Wein, aber immerhin weinverwandt. Wir nennen den Grappa auch «das perfekte Schwiegervater-Geschenk». Wertig, ausgiebig und weniger riskant als Wein.
Und zum Schluss der Klassiker: Was bestelle ich stilvoll zu Pasta?
Die typische italienische Pasta lebt von ihren Saucen, sie sind der springende Punkt. Sauce auf der Basis von Eiern wie bei der berühmten Carbonara verträgt keine Gerbstoffe, deshalb passt ein Weisser gut, zum Beispiel ein Pinot grigio aus dem Friaul. Bei Kräutersaucen wie dem Pesto genovese finde ich einen Prosecco spannend. Und beim Sugoklassiker Bolognese braucht die Intensität, die durch das lange Schmoren entsteht, einen starken Partner. Hier ist ein Sangiovese aus der Toskana sicher eine gute Wahl.
Der Service deguset.ch wurde von Vergani entwickelt, um passgenaue Weinentdeckungen zu ermöglichen. Mit einem kurzen Fragebogen werden die Vorlieben und Wünsche des Kunden erfasst und darauf basierend Weinvorschläge vom Vergani-Weinberater im Deguset versendet. Kein endloses Klicken mehr durch Weine, die man nicht einschätzen kann, sondern eine massgeschneiderte Weinempfehlung vom Experten, kombiniert mit der komfortablen Effizienz des Online-Einkaufens. Sollte ein Wein nicht überzeugen, wird der Kauf mit einem Gutschein rückerstattet. Dadurch wird das Risiko eines Fehlkaufs minimiert und die Freude am Entdecken maximiert.
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