«Einmal French Nails und einen Tee, bitte»
Es ist Dezember, ein eisiger Wind weht, «Lucy» erhellt erneut die Zürcher Bahnhofstrasse. Es ist eine Zeit, in welcher viele aufgrund von Deadlines und Festtags-Vorbereitungen Endjahresstress verspüren – eine Zeit also, in der eine Oase der Entspannung, welche zwischen Meetings, letzten Abgaben und Geschenk-Einkäufen aufgesucht werden kann, mehr als willkommen ist. Solch eine Oase inmitten des lebendigen Geschäftsviertels in der Innenstadt Zürichs ist etwa die kürzlich eröffnete The Nail Bar am Talacker 24. Tritt man in das Nagelstudio ein, so kann einerseits aus einem Menü die gewünschte Nagelbehandlung gewählt und andererseits aus einer Auswahl an Kaffees, Tees und Sirups ein Getränk ausgesucht werden.
Der Genuss eines Getränks währenddessen die Nägel verwöhnt werden – das ist kennzeichnen für jede der mittlerweile 18 The Nail Bars in der West- und Deutschschweiz. Das «Bar» im Namen kommt daher nicht von ungefähr. Wie es sich für eine Bar gehört, läuft zudem in jedem Nagelstudio Musik und noch wichtiger: jedes ist ein offener Ort, an welchem alle willkommen sind. Was die The Nail Bars ausserdem von anderen Nagelstudios abhebt ist, dass sie eine gewisse Einfachheit für die Kundschaft bieten. Dies im Sinne davon, dass in unkomplizierter Art und Weise mit Anmeldung oder auf «Just Walk In»-Basis auch kurzfristig ein Termin ausgemacht werden kann. Mit diesem beispiellosen Konzept ist die The Nail Company GmbH, welcher die The Nail Bars angehören, seit mittlerweile neun Jahren auf Erfolgs- und Expansionskurs.
Dazu inspiriert wurden die Gründer Florence und Daniel Stumpe in Manhattan, New York, als Florence Stumpe spontan zur Maniküre und Pediküre ging. Damals fiel ihr auf, dass dies in ihrer Heimat für gewöhnlich nicht so einfach und kurzfristig möglich war. Denn in der Schweiz einen Termin bei einer der zahlreichen Nagel-Stylistinnen auszumachen, erlebte sie in der Regel als jeweils relativ mühselig. So kam die Idee auf, die Mani- und Pediküre auch in der Schweiz zu «demokratisieren», hier ein Nagelstudio-Konzept geprägt von einer gewissen Einfachheit zu etablieren.
Das war zu einer Zeit, in welcher Florence und Daniel Stumpe bereits verheiratet waren und zwei kleine Söhne hatten. Sie standen mitten im Leben, auch beruflich: er war in der Marketingbranche und sie als Kriminalanalystin bei der Bundespolizei tätig. «Doch nun hatten wir die Idee des eigenen Nagelstudio-Konzeptes, die schon etwas ausgereift war, und so dachte wir uns: wenn wir daraus etwas machen wollen, dann jetzt. So stellten wir uns selber vor die Wahl: entweder würden wir ein Haus kaufen, wie so viele andere Anfang 30 mit Kindern, oder aber eine Firma gründen», erzählt Florence Stumpe. Sie entschieden sich für letztere Option – es war die richtige Zeit dafür.
Der Weg in der Selbstständigkeit in der Kosmetikbranche, welche für beide neu war, war für das Ehepaar zu Beginn nicht immer einfach – nicht zuletzt aufgrund der beiden Kinder. Doch mit dem Glauben an ihre Idee, gutem Zeit- und Organisationsmanagement und tatkräftiger Unterstützung der Familie haben sie noch so jede Hürde gemeistert und genauso wie ihre beiden Söhne ist auch die Firma stetig gewachsen. So haben sie es geschafft, seit der Eröffnung des ersten Nagelstudios in Lausanne in 2010 The Nail Bar fest in der Westschweiz zu verankern. In 2016 gewannen Florence und Daniel Stumpe gar den Swiss Economics Award in der Kategorie «Dienstleistung». Florence Stumpe erinnert sich: «Der Gewinn des Awards war ein einschneidendes Erlebnis und öffnete uns die Türen zur Deutschschweiz.» Seitdem konnten in der deutschsprachigen Schweiz fünf The Nail Bars ihre Eröffnung feiern. Zuletzt übernahmen Stumpes die Studios von Shanty Beauty Design in Zürich und Basel, darunter dasjenige im Zürcher Talacker, welches am 28. November im Rahmen einer Beauty Afterwork eröffnete. Die Mitarbeiterinnen von Shanty Beauty Design, genauso wie deren Stammkundschaft sind geblieben. Was sich jedoch geändert hat ist, dass im Nagelstudio nun Schritt für Schritt das charakteristische ultraviolette Ambiente von The Nail Bar Einzug hält, genauso wie die Firmenphilosophie, welche über alle The Nail Bars hinweg auf die gleiche Weise besteht. Letztere dreht sich darum, dass Florence und Daniel Stumpe all ihre über 140 Mitarbeitenden persönlich kennen, mit ihnen eine offene Kommunikation pflegen und auf deren Wünsche und Fragen eingehen. Zudem bemühen sie sich, dass sich auch die Mitarbeitenden untereinander über die verschiedenen Nagelstudios hinweg möglichst kennenlernen. Das alles braucht sehr viel Zeit, jedoch bringt es auch sehr viel: Vertrauen.
So ist das Ehepaar Stumpe mit seiner The Nail Company GmbH, zu der seit 2014 auch die Marke The Brow Bar gehört, seit Tag eins auf Erfolgs- und Expansionskurs. Wo wollen sie noch hin mit ihrere Firma «Wir wollen uns in der Deutschschweiz stabilisieren und entwickeln, ansonsten haben wir zurzeit kein bestimmtes Ziel», so Florence Stumpe. «Welche die nächsten Schritte sein werden wissen wir noch nicht. Es sind immer unvorhersehbare Begegnungen, welche einem Türen öffnen, einem weiterbringen. Es ergibt sich schliesslich alles irgendwie, irgendwo.
Frage und Antwort
L’OFFICIEL Schweiz: Wer inspiriert Sie?
Florence Stumpe: Amal Clooney, da sie intelligent ist, ihr eigenes Leben und ihren eigenen Beruf hat und daneben eine Familie gründete. Zudem ist sie eine sehr stilvolle, sehr gut aussehende Frau.
Was bedeutet Stil für Sie?
Stil ist etwas sehr Persönliches für mich. Es ist unser Äusseres, so wie wir wollen, dass uns andere sehen, wobei es aber keine Regeln gibt. Man kann etwa am Abend streng und an einem Sonntag sehr cool aussehen und wirken – somit ist Stil für sozusagen die persönliche Stimmung des Tages.
Was zaubert Ihnen ein Lächeln ins Gesicht?
Das kann vieles sein. Denn mit einem Lächeln kann man sich mitteilen, auch wenn man nicht dieselbe Sprache wie das Gegenüber spricht. Daher ist Lächeln für mich ein Weg zu kommunizieren, mich auszutauschen.
Was ist das bisherige Highlight Ihrer Karriere?
Ich sage immer, dass ich mehrere Karrieren gehabt habe, wie etwa diejenige bei der Polizei und bei Banken. So hatte ich bisher auch verschiedene Karriere-Highlights. Doch das grösste bisher war das Gründen einer Firma. Denn ich konnte mir im Voraus nicht vorstellen, was ich dadurch alles lernen und leisten kann. Es braucht eine Menge Flexibilität und Resilienz, ständige muss man reflektieren und adaptieren, jeden Tag lernt man dazu. Rückblickend habe ich in nur neun Jahren, in denen es The Nail Company GmbH nun gibt, fünfzehn verschiedene Berufe erlernt. Dadurch habe ich mich selbst sehr gut kennengelernt, bin mir bewusst was ich kann und ich weiss: egal für welches Problem, es gibt immer eine Lösung – man muss sich nur etwas Zeit dafür nehmen.
Was raten Sie anderen Frauen mit Karrierewunsch?
Als Frau und erst recht als Mutter sollte man auf seinem Weg stets nach vorne gehen, nie zurück. Dazu rate ich, immer auf das Herz zu hören und mutig zu sein – so kann man alles erreichen.
Verlosung
Sie haben nun die Chance, einen von drei Gutscheinen für eine «Super Woman»-Maniküre (Maniküre mit UV-Nagellack im Wert von je CHF 69.90) zu gewinnen.
Wie das geht? Sie schreiben eine Mail an welcome@lofficiel.ch, in der Sie uns erläutern, wieso Sie diese Maniküre brauchen. Aus all den Einsendungen wählen wir am Ende drei Gewinnerinnen aus. Einsendeschluss ist der 20. Januar 2019.
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ZVG