La vie en Dior
Eingebettet zwischen dem Meer und den Alpen, liegt eine Ortschaft, die den Schriftsteller Patrick Süskind 1985 zu einem historischen Roman inspirierte, der bis heute Weltruhm geniesst. Und Napoleon marschierte 1815 mit seinem Heer auf dem Weg von Elba nach Paris durch das verschlafene Städtchen. Die Rede ist von Grasse, dem Dreh- und Angelpunkt der weltweiten Parfümindustrie und Wiege der ersten Duftkreation von Dior.
Es war der Christian Dior selbst, der sich dem Zauber der Provence hingab und sich im Château de La Colle Noire zu seinen schönsten Kreationen inspirieren liess. Es lag daher nicht fern, dass im Jahr 1947 die Mairosenfelder von Grasse den Meister Christian Dior zu seinem Welthit «Miss Dior» anregten.
Und bis zum heutigen Tag sind Grasse und das Landgut Les Fontaines Parfumées der Ursprung einer jeden Dior-Parfümkreation wie auch der Re-lancierung des Duftes durch François Démachy welcher 2017 seine ganz eigene Kreation auf den Markt brachte.
Am Rande der Filmfestspiele in Cannes durften wir die Schweizer Influencerin und Schauspielerin Zoë Pastelle begleiten, wie sie die Domaine de Manon, eine von vielen Rosenplantagen, die exklusiv für das Haus Parfums Christian Dior produzieren, erkundete.
Carole Biancalana, die Herrin über die Rosenfelder, hat uns einen exklusiven Einblick in die Geheimnisse ihrer Schützlinge erlaubt.
L’OFFICIEL Schweiz: Sie haben erwähnt, dass die Domaine de Manon schon seit Jahrzehnten in Familienbesitz ist – was war der Ursprung dieser Berufung?
Carole Biancalana: Meine Grossmutter hat 1922 angefangen, Rosen anzupflanzen, und hat ihr Wissen an ihre Kinder weitergegeben. Daher war das schon immer eine Aufgabe meiner Famillie. 2006 habe ich dann François Demachy an einer Konferenz kennen gelernt, und er war von der Qualität unserer Rosen überzeugt. So entstand eine enge Zusammenarbeit, und mittlerweile produzieren wir ausschliesslich für das Haus Parfums Christian Dior.
Wie viele Blüten werden jedes Jahr geerntet?
Es kommt darauf an, etwa zwei bis vier Tonnen. Das ist natürlich wetterabhängig. Ähnlich wie bei Wein bestimmt das Wetter, wie gut die Ernte wird. Eine Pflanze trägt im Schnitt 300 bis 400 Rosenknospen.
Welches ist die grösste Hürde, die Sie beim Anpflanzen überwinden müssen?
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier kein Produkt im industriellen Sinn herstellen, und da die Büsche nicht in einer Halle wachsen, sondern auf dem freien Feld, sind wir natürlich sehr von den Launen der Natur abhängig. Wenn das Wetter in einem Jahr nicht mitspielt, verlieren wir viele Tonnen an Ernte. Unser grösster Feind ist daher der Hagel. Dann ist die Saison vorbei.
Wie kann man sich das Vorgehen bei der Ernte vorstellen?
Wir fangen jeden Morgen sehr früh an und pflücken nur die offenen Rosenblüten. Die Büsche blühen bloss während eines Monats. Um 12 Uhr muss das Feld abgeerntet sein, dann werden die Blüten ganz frisch in die Destillationsfabrik gefahren, wo sie sofort verarbeitet werden. Am nächsten Morgen blühen die Rosen dann erneut, und so wiederholt sich das Ganze.
Zoë trägt auf allen Bildern Dior Couture.
Image Credits:
Fotografie Justin Wu
Haare Stephan Delahaye
Make-Up Norman Pohl