Woman

Simone Rocha über Rei Kawakubo und Komfort in ihrem Design

Die Londoner Designerin hat irische und chinesische Wurzeln. Mit ihrem multikulturellen Hintergrund fühlte sie sich sofort wohl in New York City, wo sie ihren ersten Laden eröffnete.
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Seit ihrem Debüt an der London Fashion Week im Jahr 2010 sind die Stücke der Designerin Simone Rocha zum Synonym für historische Referenzen, zarte Details und Silhouetten von starker Weiblichkeit geworden. Im vergangenen Jahr eröffnete sie ihr erstes Geschäft in New York City (direkt neben Céline) mit eigenen Möbeln und Installationen sowie mit Kunst von Ren Ri, Robert Rauschenberg und Louise Bourgeois. Momentan aktuell? Ein Kunstwerk von Francis Bacon wird in diesem Frühjahr als eine Erweiterung ihres Foto-Projekts im Laden installiert, welches in den Läden kostenlos zur Verfügung steht. L'OFFICIEL hat sich mit ihr unterhalten.

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Es ist nun bereits ein Jahr her, seit du deinen ersten Laden eröffnet hast. Was ist dir seither wichtig geworden?
Es war unglaublich, so viele tolle New Yorker Frauen in den Kleidern zu sehen und einen Ort zu haben, an dem die Leute zusammenkommen und meine Arbeiten in Mode und Kunst sehen können.

 

Identifizieren sie sich als Designerin stärker mit New York, London oder Irland?
Es ist so schwer, denn irgendwie sind es alle. Es ist komisch, denn obwohl ich in London aufgewachsen bin und dort lebe, bin ich noch immer halb irisch und halb chinesisch. Meine Herkunft ist eine bunte Mischung, die mir in New York als Designerin zugutekommt.

 

Sie waren diesen Oktober auf der Comme des Garçons Show in Paris und der Dover Street Market war einer der ersten Läden, der Ihre Linie ins Sortiment aufnahm. Wie fühlt es sich an, in dieser Familie zu sein?
Es ist die einzige Show, zu der ich gehe. Und ich liebe es jedesmal. Ich schätze es sehr, Teil dieser Familie zu sein und jede Saison die Show in Paris zu besuchen. Dover Street Market war der erste Laden weltweit, der meine Linie aufnahm und seitdem arbeite ich mit ihnen zusammen.

Blumenkleid mit Pailletten aus der Kollektion Frühjahr/Sommer 2018

Wie war es, als du Rei Kawakubo das erste Mal getroffen hast?
Es war etwas surreal, da ich noch sehr jung und zudem ein grosser Fan ihrer modischen Gesinnung war.  Sie kam, um sich meine Kollektion anzusehen, also noch bevor diese ein Bestandteil des Dover Street Markets war.

 

Wen in der Modewelt bewunderst du sonst noch?
Ich habe schon immer die historischen Häuser wie Balenciaga bewundert. Gleichzeitig sind die Menschen, die ich wirklich bewundere, diejenigen, die unabhängige Unternehmen wie zum Beispiel Rick Owens aufgebaut haben.

"Im Prozess, in dem ich als Frau Kleider für Frauen entwerfe, entsteht die Plastizität meiner Stücke von allein - und damit der Komfort."

Wie hat es sich auf Ihre Arbeit ausgewirkt, dass auch ihr Vater Designer ist?
Ich hatte grosses Glück in einem kreativen Umfeld aufzuwachsen. Sein Verständnis von Herstellung und Silhouetten ist viel organischer als das meine, aber die Entstehung seiner Werke zu sehen - und die ganze Handarbeit - hat meine Arbeit grundlegende geprägt. Ich denke auch, dass es wirklich wichtig ist, die eigenen Eltern zu respektieren.

 

Ist Ihnen Komfort als Designerin wichtig?
Im Prozess, in dem ich als Frau Kleider für Frauen entwerfe, entsteht die Plastizität meiner Stücke von allein - und damit der Komfort. Dies merkt man vor allem bei meinen Schuhen. Sie sind sehr ergonomisch und ich möchte, dass sie sich am Körper gut anfühlen.

 

Wenn Sie Ihre Ästhetik knapp in ein paar Worten beschreiben müssten, wie würde sich das anhören?
Sie ist meine Interpretation der modernen Weiblichkeit für heute.

www.simonerocha.com

www.doverstreetmarket.com

 

Image Credits:
ZVG
IG @simonerocha_

 

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