Sie ist präsenter, schöner und gefragter denn je: ein Vertrag mit Chanel, eine Fortsetzung mit Lancôme, zwei Filme mit ihrem Mann Javier Bardem, ein Ehren-César, Wiedersehen mit Pedro Almodóvar ... Die schöne Madriderin bezaubert uns immer noch und immer wieder.

Alle lieben Pen&eacute;lope Cruz. Das Publikum sah sie heranwachsen. Die M&auml;nner sind verr&uuml;ckt nach ihrer Sinnlichkeit. Die Frauen erkennen ihre Verletzlichkeit und bewundern ihren Glamour. Spanien, wo sie nun das ganze Jahr lebt, ist stolz auf seine verlorene Tochter. Hollywood, das sie sehr bald engagierte, hat ihr einen Oscar verliehen (f&uuml;r die beste Nebenrolle in &laquo;Vicki Cristina Barcelona&raquo; von Woody Allen, 2008; sie ist die erste spanische Schauspielerin, die den Preis erhielt), ein Hollywood, das endlich begriffen hat, wie man ihren Namen ausspricht (Schluss mit Penelopi!). Und Frankreich, das ihr letztes Jahr nach einer Liebeserkl&auml;rung von Marion Cotillard, mit der sie in &laquo;Nine&raquo; von Rob Marshall (2010) gespielt hatte, einen Ehren-C&eacute;sar &uuml;berreichte. Das Frankreich, das sie seit acht Jahren in ihrer Zusammenarbeit mit Lanc&ocirc;me und jetzt auch durch ihren ganz neuen Vertrag mit Chanel repr&auml;sentiert. 
Nach Keira Knightley, Kristen Stewart, Lily-Rose Depp und Margot Robbie hat Karl Lagerfeld h&ouml;chstpers&ouml;nlich Pen&eacute;lope Cruz ausgew&auml;hlt, um sein ber&uuml;hmtes Haus zu vertreten, und er hat gerade mit ihr eine Cruise-Kampagne gedreht, eine Hommage an Coco Chanels 20er-Jahre. Warum sie? &laquo;Weil sie das Kino repr&auml;sentiert, weil das Kino mich inspiriert und weil sie die K&ouml;nigin des Charmes ist. Und auch weil ich sie sch&auml;tze und die Menschen, die ich besonders mag, gern oft sehe&raquo; erkl&auml;rt der Maestro. Es stimmt, dass Pen&eacute;lope Cruz bei den Modeschauen des Hauses oft im kompletten Chanel-Look zu sehen war (sie trug auch Chanel in &laquo;Zerrissene Umarmungen&raquo; von Almod&oacute;var, 2009), und es ist sehr erfreulich, dass ihre Vorliebe in so einer sch&ouml;nen Zusammenarbeit gipfelt. 
Erfreulich ist generell Cruz&rsquo; Affinit&auml;t zur Mode, die sie und ihre Schwester, das Model M&oacute;nica, seit ihrer Kindheit lieben. Sie haben zusammen unter anderem Lingerie-Kollektionen f&uuml;r Agent Provocateur sowie eine Tasche f&uuml;r die Marke Loewe entworfen, und Pen&eacute;lope tr&auml;umte vor den Werbungen mit Isabella Rossellini von Lanc&ocirc;me, lange bevor sie von der Marke angeworben wurde. Bei Swarovski hat sie k&uuml;rzlich eine im Labor produzierte Schmucklinie entworfen &ndash; keine Blutdiamanten &ndash;, inspiriert von einem Ring, den ihre Grossmutter hinterlassen hat. &laquo;Wir waren von ihrer Bescheidenheit beeindruckt&raquo;, erinnert sich die Pressesprecherin von Swarovski.

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Am Firmament des internationalen Kinos 
Nach ein paar Monaten Winterpause kehrt sie in ihr geliebtes Frankreich zur&uuml;ck, um mit Olivier Assayas &laquo;Wasp Network&raquo; zu drehen, ein Spionagefilm auf Spanisch mit Edgar Ram&iacute;rez und Ga&euml;l Garc&iacute;a Bernal, in dem sie mit kubanischem Akzent sprechen muss. 
Ein Projekt, das ihr Olivier Assayas in Madrid vorgestellt hat und das sie ebenso &laquo;aufregend wie erschreckend&raquo; findet. Zusammen mit Edgar Ram&iacute;rez, der einer ihrer besten Freunde geworden ist, spielt sie darin ein Paar. Es wird nach &laquo;American Crime Story&raquo; und der bald herauskommenden schwarzen Kom&ouml;die &laquo;Love Child&raquo; von Todd Solondz ihre dritte Zusammenarbeit sein. Unter den Fans von Pen&eacute;lope befindet sich nat&uuml;rlich auch Pedro Almod&oacute;var, ihr Kinovater, bei dem sie noch nie so grossartig war (&laquo;Volver&raquo; hat ihr den Interpretationspreis von Cannes eingebracht) und mit dem sie gerade &laquo;Dolor y gloria&raquo;, ihren sechsten gemeinsamen Film, gedreht hat. Hier trifft sie wieder auf Antonio Banderas, obwohl sie leider keine gemeinsame Szene haben (aber die beiden Exilspanier in Hollywood haben sich geschworen, sehr bald wirklich wieder zusammenzuarbeiten). In &laquo;Dolor y gloria&raquo;, gedreht letzten Juli, spielt sie die Mutter eines Filmemachers (eine Nebenrolle, sagt sie). Zu den kommenden Top-Projekten f&uuml;r die Schauspielerin geh&ouml;rt &laquo;355&raquo;, produziert von Jessica Chastain, eine Action-Kom&ouml;die f&uuml;r Frauen, wie sie in Mode sind, mit Lupita Nyong&rsquo;o, Jessica Chastain und Marion Cotillard und die im Sommer 2019 gedreht wird.&nbsp;Und vor allem gibt es Javier Bardem, den sie vor acht Jahren geheiratet hat und mit dem sie zwei Kinder hat: Leo, 7 Jahre, und Luna, 5 Jahre. Ein tolles Paar, das die von Brad und Angelina in der hollywoodschen Aristokratie hinterlassene L&uuml;cke ein bisschen ausf&uuml;llt. Trotz ihres Bed&uuml;rfnisses, in Madrid ein normales Leben fernab vom Glamour zu leben, teilt das Paar ein bisschen von seiner Liebe mit der &Ouml;ffentlichkeit und erntet daf&uuml;r grosses Wohlwollen. Auf dem Bildschirm waren sie dieses Jahr mehrmals zu sehen, zuerst in &laquo;Escobar&raquo; von Fernando Le&oacute;n de Aranoa, der wahren Liebesgeschichte zwischen der Journalistin Virginia Vallejo und dem grausamen Pablo Escobar, dann in &laquo;Everybody Knows&raquo; des grossen Filmemachers Asghar Farhadi, ein Familiendrama, das ihnen in Cannes Ehren einbrachte. 
Und 2018 ist das Pen&eacute;lope-Jahr! Nachdem sie f&uuml;nf Jahre ihren Kindern gewidmet und nur zwischendurch kleine, aber lustige und popul&auml;re Rollen angenommen hat, wie in &laquo;Sex and the City 2&raquo; oder &laquo;Zoolander 2&raquo;, beweist sie nicht nur, dass ihre Liebe f&uuml;rs Kino noch existiert, sondern surft auch auf dem neuen K&ouml;nigsmedium Hollywoods, dem Fernsehen, wo sie in der zweiten Staffel der Miniserie &laquo;American Crime Story&raquo; des Genies Ryan Murphy Donatella Versace darstellt. Mit einer Nominierung f&uuml;r die Emmy Awards in Aussicht. Sie erhielt die Statue zwar nicht, aber die Serie gewann. An der Verleihung zog Pen&eacute;lope Cruz mehr denn je alle Blicke auf sich in einem feenhaften, himmelblauen Kleid, einer mit Federn, Perlen und achthundert irisierenden Blumen bestickten Kreation. Laut Chanel dauerte das Besticken dreihundert Stunden. 
&laquo;Pen&eacute;lope Cruz hat den Schauspielerinnen Hollywoods beigebracht, wie man sich auf dem roten Teppich verh&auml;lt. Nur schon durch ihr Leben, das demjenigen von Aschenputtel &auml;hnelt, l&auml;sst sie uns tr&auml;umen&raquo;, meint &laquo;In Style&raquo;, das US-amerikanische Magazin f&uuml;r Mode und Stars.

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Anspruchsvolle K&uuml;nstlerin und Stilikone 
Ein kurzer R&uuml;ckblick. Pen&eacute;lope Cruz ist in Alcobendas, einem Vorort von Madrid, aufgewachsen. Sie verbrachte ihre Kindheit im Coiffeursalon ihrer Mutter und h&ouml;rte dem Tratsch zu wie in &laquo;Frauen am Rande eines Nervenzusammenbruchs&raquo; von Almod&oacute;var. Sie verschlang die Filme ihres k&uuml;nftigen Partners auf dem alten Videoplayer der Familie. &laquo;Mit 14 Jahren bin ich nach Madrid gegangen, um &lsaquo;Fessle mich!&rsaquo; von Pedro zu schauen, und das hat meine Art, die Welt zu sehen, ver&auml;ndert&raquo;, erkl&auml;rt sie. &laquo;Nat&uuml;rlich schien es mir damals unm&ouml;glich, dereinst Kino zu machen, meine bescheidene Familie war Lichtjahre von diesem Universum entfernt. Aber ich war so entschlossen ... Wenn mir ein Castingdirektor sagte, ich solle gehen, kam ich am n&auml;chsten Tag wieder. Viel verdanke ich meiner Ausbildung als Ballettt&auml;nzerin, die mir Disziplin beigebracht hat. Denn was ich vor allem liebe, ist die Arbeit und durch sie das Verstehen der menschlichen Natur, ohne zu bewerten.&raquo; Die Liebe zur menschlichen Natur kam ihr auch bei einer wichtigen philanthropischen Arbeit zugute, als sie in ihren Anf&auml;ngen einen Aufenthalt in Indien als Assistentin von Mutter Teresa machte. 
Es ist lange her, als Hollywood nicht wusste, was es mit Pen&eacute;lope Cruz anfangen sollte, wie ihre Freundin Salma Hayek es formuliert, geblendet von ihrer Sch&ouml;nheit. Pedro Almod&oacute;var sagt auf Nachfrage: &laquo;Ich hatte zuerst etwas Angst um sie. Aber Pen&eacute;lope konnte die Oberfl&auml;chlichkeit Hollywoods &uuml;berwinden, die wir beide nicht m&ouml;gen.&raquo; &Auml;hnliches stellte Isabel Coixet, die Produzentin von &laquo;Lovers&raquo; (2008) nach einem Roman von Philip Roth, fest: &laquo;Pen&eacute;lope gen&uuml;gte es nicht, in &lsaquo;Fluch der Karibik&rsaquo; mitzuspielen. Auf dem H&ouml;hepunkt ihres Erfolgs wandte sie sich spezifischeren, europ&auml;ischeren Projekten zu, sie, die mehrere Sprachen spricht, um ihre Priorit&auml;ten in Erinnerung zu rufen. 
Dank ihrer Omnipr&auml;senz im Scheinwerferlicht treffen wir Pen&eacute;lope mehrmals f&uuml;r diesen Artikel, jedes Mal mit demselben Kribbeln vor Spannung. Zuerst im zu medialen Zirkus der Festivals in Cannes und Toronto, dann in intimerem Rahmen im September in Los Angeles. Bei einem privaten Mittagessen, bei dem sie wunderbar die &laquo;Dame&raquo; spielt, ist sie so zierlich in ihrer schwarzen Bluse mit weissen Punkten und der Bundfaltenhose, Rubin-Ohrringen, transparenten Sandalen mit hohen, goldenen Abs&auml;tzen und einer Chanel-Tasche. Das zweite Mal anl&auml;sslich einer Werbung f&uuml;r den amerikanischen Kinostart von &laquo;Escobar&raquo; stand die Schauspielerin aus Madrid so im Vordergrund, dass man sie zun&auml;chst kaum erkannte. Kleiner, mit m&auml;dchenhaftem Pony, ein Look direkt wie aus &laquo;Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande&raquo;, einem der ersten Filme von Pedro: fliessender, schwarzer Rock ohne Struktur, schwarze Stiefeletten mit spitzen Abs&auml;tzen, weisse Stofftasche &uuml;ber der Schulter, asymmetrisches, k&ouml;nigsblaues Disco-Top, das ihre matte Haut und perfekten Schultern betonte. War sie wirklich vierundvierzig? Mit ihrem &laquo;Walkman&raquo;, wie sie sagt, als sie die Musik ausschaltet, h&ouml;rt sie U2, Heavy Metal, Hip-Hop und Chopin. Javier Bardem befindet sich in der Suite nebenan und pfeift &laquo;Over the Rainbow&raquo;. Wir sind im London Hotel, einem Luxushotel im Art-d&eacute;co-Stil, gleich unter dem Sunset Boulevard im Westen Hollywoods, also sehr weit weg von Madrid. Javier ist ebenso sonnig und fr&ouml;hlich, wie sie zur&uuml;ckhaltend und besch&uuml;tzt ist. Denn Pen&eacute;lope hat Sorgen (viele davon hat sie dank Yoga und Meditation besiegt, wie sie mitteilt), und ihr L&auml;cheln verlangt ihr einiges ab. Aber wenn Javier kommt, strahlt ihr Gesicht, und wir m&ouml;chten sie umarmen. Haben wir ihre feurigen Augen mit dem Eyeliner &agrave; la Sophia Loren, den sinnlichen Mund, alles voll Anmut und Distanziertheit, erw&auml;hnt? Und nichts ist gek&uuml;nstelt. 
 
 
Ein Mann und eine Frau 
Pen&eacute;lope und Javier lernten sich kennen, als beide zur grossen Karriere ansetzten, 1992 in &laquo;Jam&oacute;n, Jam&oacute;n&raquo; von Bigas Luna, einer erotischen Satire, muy caliente, &uuml;ber spanischen Machismo, in der die junge Schauspielerin dem jungen Javier Bardem herrlich skandal&ouml;s oben ohne gegen&uuml;bersass. Sie war noch nicht 18, er 23. Und hier beginnt das M&auml;rchen wirklich. &laquo;Die Geschichte mit Pen&eacute;lope ist ein Wunder&raquo;, erz&auml;hlt uns Bardem. &laquo;Der gemeinsame Beginn unter der Leitung eines so guten und sanften Mannes in einem so gesch&uuml;tzten Umfeld gab in unseren Karrieren den Ton an. Dann sind wir beide unserer Wege gegangen, sie mit einer Karriere in Hollywood, die, ich sah es, nicht zu ihr passte, selbst wenn sie dadurch mit den ganz Grossen arbeiten konnte wie Stephen Frears oder Johnny Depp. Ich erinnere mich noch genau an eine kurze Begegnung am Sundance Festival &ndash; &lsaquo;Was, du bist auch hier, wie gehts?&rsaquo; &ndash;, ohne auch nur Neuigkeiten austauschen zu k&ouml;nnen. Dann gab es &lsaquo;Vicky Cristina Barcelona&rsaquo; von Woody Allen, was in jeder Hinsicht ein Geschenk war. Aber unser Kinopate ist Bigas Luna. Zu seinen Ehren haben wir unsere Tochter Luna getauft.&raquo;

Mit Javier Bardem in «Jamón, Jamón» von Bigas Luna, 1993 

Die turbulenten Jahre in Hollywood, namentlich mit ber&uuml;hmten Beziehungen &ndash; Tom Cruise, mit dem sie in &laquo;Vanilla Sky&raquo; von Cameron Crowe (2001) spielte, Matthew McConaughey ... &ndash; sind weit weg. Es reicht, Pen&eacute;lope Cruz und Javier Bardem zusammen zu sehen, um zu wissen, dass sie wirklich gl&uuml;cklich sind und die &laquo;Dramen&raquo; der Arbeit nicht nach Hause tragen, wenn sie gemeinsam drehen. Ausserdem ist zu betonen, dass Pen&eacute;lope und Javier jeweils genau gleich bezahlt werden in ihren Filmen. Und in einer Industrie, die endlich auch Regisseure aus anderen L&auml;ndern wie &laquo;Pedro, Alfonso, I&ntilde;&aacute;rritu, Asghar, Guillermo, Garrone&raquo; f&ouml;rdert, um die Namen so zu verwenden, wie Pen&eacute;lope sie nennt, entstehen grosse Rollen. &laquo;In den kommenden Jahren k&ouml;nnte Pen&eacute;lope Cruz sehr wohl eine neue Anna Magnani werden&raquo;, meint Asghar Farhadi. Er brennt darauf, mit der Schauspielerin weitere Filme zu realisieren. &laquo;Ich bin im sehr visuellen Tierkreiszeichen Stier geboren&raquo;, ruft sie in Erinnerung. Den Satz kommentiert Javier Bardem, der nicht stillsitzen kann, mit einem lauten &laquo;ol&eacute;&raquo;, was seiner Frau ein ehrliches und s&uuml;sses Lachen entlockt. Wie kann man Pen&eacute;lope Cruz nicht lieben?

&nbsp;

Penélope Cruz in Paris, 2002. 

Image Credits: 
FOC KAN/WIREIMAGE 
RON GALELLA 
LTD./WIREIMAGE 
LUIZ C. RIBEIRO/NEW YORK POST ARCHIVES/GETTY IMAGES 
TERESA ISASI 
PINTEREST

Alles über Penélope Cruz

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