Mit blauer Tinte

Ursprünglich diente die Tätowierung in gewissen Kulturen als Merkmal der Identität, des Rangs oder der sozialen Stellung. Bei den Aborigines gilt sie als Statussymbol und ist schon fast eher eine politische als eine künstlerische Ausdrucksform. Im Westen hingegen wurden Tattoos früher im Geheimen von Exzentrikern getragen, die sie unter der Kleidung versteckten. Doch wie vieles früher sogenannt «Abnormale» ist auch das Tattoo heute schon fast alltäglich und hat sich zu einem Trend entwickelt. Heute geniesst es eine breite Akzeptanz und hat bei manchen ähnlich wie Make-up eine rein ästhetische Funktion. Als modisches Statement macht es sich auch auf Accessoires gut. Das Haus Tod’s, führendes Label für Lederwaren und Schuhe «Made in Italy», hatte die Idee, seine «Signature Pieces» von Saira Hunjan, Tattoo-Künstlerin mit indischen Wurzeln, aufwerten zu lassen. Die Tasche «Double T», der Mokassin «Gommino» sowie die Slip-ons und Sneakers sind im asiatischen Stil gehalten.

Die britische Künstlerin hat die Designs in enger Zusammenarbeit mit den hausinternen Studios entworfen. «An Accessoires zu arbeiten heisst auch, an einer Marke zu arbeiten mit allem was sie repräsentiert. Man muss eine Harmonie finden», erklärt die Tätowiererin. «Die Herausforderung war auch, jeder dieser Taschen trotz der gleichen Bildgebung einen individuellen Look zu verleihen.» Saira Hunjan – «das Mädchen mit der goldenen Nadel» – tätowiert nicht nur die Entwürfe von Tod’s, auch zahlreiche Stars und Sternchen zählen zu ihren Kunden. Kate Moss und Sadie Frost wurden bereits von ihr verziert, und inzwischen gehört sie zu den bekanntesten «Tattoo-Artists» Grossbritanniens. Ist es gleichermassen erfolgsversprechend, ob man eine IT-Tasche oder ein IT-Girl tätowiert? Es sieht fast danach aus.

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