"La Dolce Vita" dank Aqua di Parma
Wegen Pizza, Pasta, Vino und Gelati werden die Italiener besonders geschätzt – und ihre genussvolle Lebensart auch oft beneidet. Denkt man an Italien, kommt im Nu Ferienlaune auf. Rimini, Riviera, Toskana, Capri und Sizilien sind klingende Worte in den Ohren von Alpenmenschen. Mit der Parole "Nieder mit den Alpen. Freie Sicht aufs Mittelmeer" rüttelten in den 1980er-Jahren Zürcher Punks am Establishment und plädierten für mehr kulturelle Freiräume. Unter der Leitung von Bice Curiger doppelte die junge Schweizer Kunstszene 1998 mit der legendären Ausstellung "Freie Sicht aufs Mittelmeer" im Zürcher Kunsthaus nach. Kaum verwunderlich, dass man vom Dolce Vita träumt, wenn man von den Alpen umzingelt ist. Bereits Goethe beschrieb Italien als "das Land, wo die Zitronen blüh’n". Der Duft von Zitrusnoten löst denn auch automatisch Sehnsucht nach dem Mittelmeer aus. Zu den seltensten Ingredienzien des italienischen Mittelmeers gehört die Chinotto-Orange. Citrus myrtifolia zählt zu den Besonderheiten der Region Ligurien und besitzt einen süssen Kern, der in eine bittere Schicht gehüllt ist. Essen kann man die Frucht aber nicht. Aus ihr werden mittels komplizierter Verfahren Säfte, Marmeladen, Limonade und Limoncello zubereitet. Der Saft ist ein auch wichtiger Bestandteil im Campari. Wie es der Name vermuten lässt, sollen Seefahrer die kleinen Früchte im 16. Jahrhundert von China aus an die ligurische Küste gebracht haben. Ende des 19. Jahrhunderts waren es aber die Franzosen, die die verdauungsfördernde Wirkung der Chinotto-Orangen erkannten und sie kandierten. 1877 übersiedelte die französische Firma Silvestre-Allemand nach Savona in Ligurien und begeisterte mit den kandierten Früchten die feine europäische Gesellschaft, die an der Riviera überwinterte. Zum Inbegriff des ligurischen Sommers gehört auch das Erfrischungsgetränk Chinotto. Die Entstehungsgeschichte ist umstritten. Offiziell hat es die Mineralwasserfirma San Pellegrino 1932 erfunden. Es ähnelt in der Farbe Coca-Cola, ist leicht koffeinhaltig und hat wegen seines Chinin-Gehalts eine antibakterielle Wirkung. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Coca-Cola auch in Italien seinen Siegeszug an und verdrängte ab den 1960er-Jahren Chinotto immer mehr. Lange Zeit geriet die Frucht daraufhin in Vergessenheit. Dank einer Rückbesinnung auf alte Werte erlebt sie gerade ein Revival. Seit Kurzem brachte die Firma Lurisia ihren Vero Chinotto di Savona IGP auf den Markt und wurde von Slow Food als schützenswertes Produkt in die Arche des Geschmacks aufgenommen.
Jetzt hat sich kein Geringerer als der französische Meister-Parfümeur François Demachy der fast vergessenen Frucht angenommen. Vor zwei Jahren kostete er zum ersten Mal die Limonade und war inspiriert. Als bekennender Fan von Italien und Acqua di Parma hat er der legendären Bitterorange für das italienische Traditionshaus nun ein bleibendes Denkmal gesetzt. Für die Entwicklungsphase von "Blu Mediterraneo Chinotto di Liguria" liess er sich eine Palette mit Chinotto-Limonade nach Paris schicken und trinkt es nun täglich. Eine besondere Herausforderung stellte die Extraktion des Geruchs dar, der mittels einer Infusion mit Alkohol gelang. Herausgekommen ist ein floraler Chypre-Duft mit süss-sauren Chinotto-Orangen, frischer Mandarine, Bitterorange und Zitrone in der Kopfnote, energetischen Herznoten aus Jasmin, Geranie, Kardamom, Rosmarin und Koriander – sowie den Basisnoten Moschus und natürlich Patschuli, der Lieblingsingredienz von François Demachy. Das Unisex-Eau-de-Toilette erinnert an einen Morgenspaziergang entlang der italienischen Riviera und spiegelt perfekt den Lebensstil der Region Ligurien mit seinen malerischen, weissen Sandstränden, steilen Bergen und sanften Hügeln wider. Mit der Linie "Blu Mediterraneo" will Acqua di Parma seit 1999 den unverkennbaren Lebensstil der italienischen Küsten mit Eaux de Toilette, Duschgels, Körperlotionen, Handcremes und Lippenbalsam einfangen. Ob mit "Mandorlo di Sicilia" (1999), "Arancia di Capri" (2000), "Fico di Amalfi" (2006), "Mirto di Panarea" (2008), "Bergamotto di Calabria" (2010), "Ginepre di Sardegna" (2014) oder "Cedro di Taormina" (2016) – jeder Duft steht für einen Ort und eine besondere Pflanze. Anlässlich der neuen Kreation hat die Linie jetzt auch in der Kommunikation eine Verjüngungskur erhalten. "Wir sehen unsere italienische Mittelmeerküste als unseren Inspirationsgarten an", erklärt Laura Burdese, die neue Vorsitzende und Geschäftsführerin von Acqua di Parma. "Ein Garten Eden auf der Erde. Diese Lebensqualität erreicht man, indem man sich einfach einen Moment Zeit nimmt, um tief einzuatmen." Dolce Vita, eben!